Fina Zacharias

Fina Zacharias (eigentlich Josepha Lederer, auch Josepha Kraigher-Porges, 1857–1937) hatte Fidus 1903 in seinem Atelier in Berlin besucht und, wie sie in ihren Lebenserinnerungen bemerkt, verliess es “für das Leben auf du und du befreundet”. Sie unterstützte Fidus regelmässig mit dem Kauf von Werken und durch Vermittlung von Aufträgen.

Durch Fina Zacharias macht Fidus in Zürich Bekanntschaft mit dem Künstler Ulrich Wilhelm Züricher, dem Arzt und Schriftsteller Fritz Brupbacher und dem Philosophen Rudolf Willy.

1904 vermittelte sie Fidus und seiner Familie in Zürich eine Wohnung an der Moussonstrasse im Nachbarhaus, in dem Sie wohnte. Bei seinem zweiten Aufenthalt in Zürich 1906/07 eine Wohnung an der Konkordiastrasse im Haus, in dem sie damals wohnte.

Fina Zacharias war Tochter eines Gastwirts und Gemeinderats in Maria Elend in Kärnten. Nach dem Tod ihrer Mutter 1862 wurde sie von Pflegeeltern erzogen und verbrachte ihre Jugend an verschiedenen Orten, darunter Klagenfurt, Graz und Wien. 1877 brachte sie unehelich einen Sohn zur Welt. Um 1879 heiratete sie Friedrich Zacharias, Mitbesitzer eines Bergwerks, und konvertierte zum Protestantismus.

Im Jahre 1900 unternahm sie eine grosse Reise, die sie nach München, Nürnberg, Friedrichshagen, Jena, Paris und schliesslich über Basel nach Zürich brachte. Hier liess sie sich mit ihrer Tochter bis etwa 1908 nieder.

Nach dem Tod ihres Mannes 1910 war sie bis 1913 in Wien gemeldet. Zu Beginn des Ersten Weltkriegs organisierte sie als Leiterin der Frauensektion des Witwen- und Waisenfonds private Hilfe. 1930 heiratete sie in Pozsony (damals Ungarn, heute Slowakei) Karl August Porges (Carl Hilm). Von 1931 bis zu ihrem Tod lebte Fina Zacharias abwechselnd in Krems/Donau, Zürich und Bern.

1915 gründete sie in Krems den Verein “Frauenkriegsbeisteuer“. [1]

1932 wurde ihr von der Österreichischen literarischen Gesellschaft das Goldene Ehrenzeichen verliehen.

Veröffenlichungen

  • “‘Salve Regina’, ein lyrischer Zyklus von Michael Georg Conrad, bei Schuster und Löffler, Berlin”, in: Dokumente der Frauen, Bd. 2, Nr. 20, 1900, S. 556. Online

Quellen

  • Briefe von Fina Zacharias, AdJb N 38 Nr. 355.
  • Briefe und Karten von Fina Zacharias, AdJb N 38 Nr. 56.

Literatur

  • Rolf Düsterberg, “Fina Zacharias (= Josepha Kraigher-Porges) und Oskar Panizza”, in: Carinthia I. Zeitschrift für geschichtliche Landeskunde von Kärnten, 176. Jahrg., 1986, S. 253-268. Online
  • Helgard Kraigher, “Die Sagenwelt der Josepha Kraigher-Porges”, in: Die Kärntner Landsmannschaft, 10, 1981, S. 59-62.

Ingeborg U. Rauber-Zimmer: Josepha Kraigher-Porges. In: Südkärnten. Beiträge zur Geschichte, Kultur und Landschaft (Kärntner Museumsschriften 50), Klagenfurt 1970, S. 45-65.

Österreichisches Biographisches Lexikon 1815-1950. Bd. IV. Wien, Köln, Graz 1969. S. 194.

Erich Nussbaumer: Geistiges Kärnten. Literatur- und Geistesgeschichte des Landes. Klagenfurt 1956. S. 468-470.

G. Un.: In memoriam (Fanni Borschitzky, Marianne von Eschenburg, Joepha Kraigher-Porges). In: Die Österreicherin, 10. Jg., Nr. 8, Dezember 1937, S. 3.

Links

[1] “Frauen-Kriegsbeisteuer”, in: Österreichische Land-Zeitung (Krems), 36. Jahrg., 28. September 1915, Nr. 39, S. 2 (Online). – “Frauen-Kriegsbeisteuer”, in: Österreichische Land-Zeitung (Krems), 37. Jahrg., 2. März 1916, Nr. 9, S. 3 (Online).

Letzte Änderung: 20. März 2023.