Ephraim Moses Lilien kam am 23. Mai 1874 in Drohobycz (Drohobytsch), südlich von Lemberg (Lwiw) in Galizien (heute in der Ukraine) als ältester Sohn eines Drechslermeisters zur Welt. ((Bei der Geburt Liliens war Drohobycz Teil des österreichischen Kronlandes Königreich Galizien und Lodomerien. Von 1919 bis 1939 gehörte die Stadt zu Polen.)) Er besuchte das Gymnasium in Drohobycz und die Realschule in Lemberg. Danach machte er eine Lehre als Schildermaler.
Ab 1890 studierte er zwei Jahre an der Akademie der bildenden Künste in Krakau beim polnischen Historienmaler Jan Matjeko. 1892 gewinnt er einen Wettbewerb zur Gestaltung einer Ehrenbürgerurkunde der Stadt Drohobycz. Der Versuch 1894, in Wien ein Studium zu beginnen, scheitert aus finanziellen Gründen. 1897 zieht er nach München um, 1899 nach Berlin. Dort schloss er sich der Künstlergruppe Die Kommenden an. Zu dieser gehörten etwa auch [[Stefan Zweig]], [[Börries Freiherr von Münchhausen]] und Dolorosa.
Ephraim Moses Lilien hat sich insbesondere durch seine Schwarzweiss-Illustrationen von Büchern mit jüdischen Inhalten einen Namen gemacht: 1900 erschien [[Juda|Juda. Gesänge]] mit Gedichten von [[Börries Freiherr von Münchhausen]], 1902 [[Lieder des Ghetto]] mit Gedichten von [[Morris Rosenfeld]] in der Übertragung von [[Berthold Feiwel]].
Im Dezemeber 1901, kurz vor dem fünften Zionistischen Kongress in Basel, wurde Lilien Mitglied der [[demokratisch-zionistische Fraktion|demokratisch-zionistischen Fraktion]].
1925 . Er ist begraben auf dem Neuen Jüdischen Friedhof Helmstedter Strasse in Braunschweig. ((Grabstein von E. M. Lilien bei Find a Grave.))
[[Werke]]
Texte von Lilien
- [[Ein salomonisches Urteil]], Ost und West, März 1901.
- [[Unsere Künstler]], Festnummer zum Ordenstage [Bne Brith], Oktober 1923.
Ausstellungen seit 1925
1999
21. März bis 23. Mai, E. M. Lilien. Jugendstil, Erotik, Zionismus, Braunschweigisches Landesmuseum.
1998
21. Oktober bis 10. Januar 1999, E. M. Lilien. Jugendstil, Erotik, Zionismus, Jüdisches Museum der Stadt Wien.
1996
6. März bis 12. April, E. M. Lilien. Aus dem graphischen Werk, Michael Hasenclever Galerie, München.
Literatur
- Oz Almog und Gerhard Milchram (Hrsg), E. M. Lilien. Jugendstil, Erotik, Zionismus, Wien 1998.
E. M. Lilien. Book plates 1897-1907, London, Jerusalem, 1973. Gedruckt von Otto M. Lilien in einer limitierten Auflage von 375 Exemplaren. Digitalisat
Lothar Brieger, E. M. Lilien. Eine künstlerische Entwickelung um die Jahrhunderwende, Berlin, Wien 1922. Digitalisat
Katalog der Radierungen von E. M. Lilien, Berlin 1912. Darin: „Das radierte Werk von E. M. Lilien von Lothar Brieger-Wasservogel. Digitalisat
Moses Samuel Levussove, The new art of an ancient people. The work of Ephraim Mose Lilien, B. W. Hiebsch, New York 1906. Digitalisat (Center for Jewish Histore) | Online (archive.org)
Edgar Alfons Regener, E. M. Lilien. Ein Beitrag zur Geschichte der zeichnenden Künste, Berlin, Leipzig 1905. Digitalisat
E. M. Lilien, Sein Werk. Mit einer Einleitung von [[Stefan Zweig]], Leizig und Berlin 1903. Digitalisat 1. Teil | Digitalisat 2. Teil
[[Periodika]]
Links
- Ephraim Moses Lilien, Eintrag in der deutschsprachigen Wikipedia
- Ephraim Moses Lilien, Eintrag von Hans Ries in der Neuen Deutschen Biographie.
- Lilien, Ephraim Moses, Eintrag von Kurt Hengl bei Austria-Forum.
Drohobycz
- Drohobych, umfangreiche Informationen bei Virtual Shtetl