Daniel-Bund

Der Daniel-Bund (auch Danielo Societo, Chewrath Daniel) wurde 1919 in München als “Gesellschaft für ethische Erneuerung des Judentums” gegründet. Präsident der Vereinigung war der Arzt Felix A. Theilhaber, Kassier Sigbert Feuchtwanger und Schriftführer Nathan Chavkin.

Ziel der Vereinigung war, wie in einem Flugblatt festgehalten ist, ein “ethischer Zionismus”, “der auf dem messianischen Friedensideal, auf Menschen- und Tierliebe gegründet ist”.1 Damit gemeint sind die Bestrebungen der Friedensbewegung, des Tierschutzes und damit im Zusammenhang des Vegetarismus. Zudem spielte die Bodenreform und Esperanto gerade auch nach dem Ersten Weltkrieg als völkerverbindende Sprache eine wichtige Rolle.

Am 24. November 1919 konstituierte sich in Berlin eine Zweiggruppe. Zu ihren Mitgliedern gehörte der Architekt Alexander Levy.

Der Bund propagierte etwa die Förderung der Obstzucht und der reinen Fruchtnahrung bei der jüdischen Besiedlung Palästinas.

  • “Aufruf zur Gründung jüdischer Kleingärten”, in: Das Jüdische Echo, 6. Jahrg., 19. September 1919, Nr. 38, S. 452. Online

Komitees

Dem Bund waren zwei Komitees angegliedert, ein jüdisches und ein nichtjüdisches.

Jüdisches Komitee

Nichtjüdisches Komitee

  • Georg Boehncke, Springe bei Hannover
  • Robert Ehlers, München
  • Franz Fischer, Oberau bei Dresden
  • Hans Proelss
  • Hans Schneider, München
  • Karl Willmann, München
  • Wilhelm Winsch, Halensee-Berlin

Veröffentlichungen

Literatur

  • [Max] Grünfeld, “Daniel-Bund”, in: Dr. Bloch’s Wochenschrift, 36. Jahrg., 21. März 1919, Nr. 12, S. 184. Online
  • “Daniel-Bund, Gesellschaft für ethische Erneuerung des Judentums (e. V.)”, in: Das Jüdische Echo, 6. Jahrg., 4. April 1919, Nr. 14, S. 177. Online
  • “Daniel-Bund”, in
  1. Aufruf an alle Israeliten!, 1919, S. 1 (Online). []
  2. Siebenschein lebte in Wien und war in der Esperanto-Bewegung aktiv. []